Die Schüler*innen der Sekundarschule Theobald Baerwart haben sich drei Tage lang mit der Ausstellung Mammalian Fantasies (dt. Säugetier-Fantasien) von Daniel Dewar und Grégory Gicquel in der Kunsthalle Basel beschäftigt. Das britisch-französische Künstlerduo erschafft aussergewöhnliche bildhauerische Gegenstände, die traditionelles Kunsthandwerk, figurative Motive und eine wild surreale Sensibilität in sich vereinen. Die Künstler bewegen sich ohne Scheu und mit grosser Kreativität zwischen künstlerischem Handwerk und maschineller Wiederholung, zwischen traditioneller Volkskunst und konzeptueller Bildhauerei. Auf ihren Holzskulpturen tauchen Motive auf, die sich auf Körperteile von Menschen und Säugetieren beziehen und das Verhältnis zwischen Mensch und Tier thematisieren. Unterstützt von der Lyrikerin Claudia Gabler und dem Vermittlungsteam der Kunsthalle Basel haben die Schüler*innen ihre Begegnungen mit den Kunstwerken in Gedichte gefasst und präsentieren sie im Rahmen einer performativen Lesung in den Ausstellungsräumen.
Moderation: Claudia Gabler
Eintritt frei!
In Kooperation mit der Sekundarschule Theobald Baerwart, der Kunsthalle Basel und lyrix – Deutscher Bundeswettbewerb für junge Lyrik zur Ausstellung «Mammalian Fantasies» von Daniel Dewar und Grégory Gicquel in der Kunsthalle Basel (18.1.–14.4.2019).
So viel Anerkennung Ursula Krechel für ihre Romane erhalten hat, zunächst einmal und vielleicht sogar vor allem ist sie Lyrikerin. Hellwache Beobachtung des Gegen- und Miteinanders, die Gegenwart der Geschichte und die Geschichten der Gegenwart finden Aufnahme in ihren materialreichen Gedichten, die das Persönliche zum Spiegel allgemeiner Erfahrung machen. Die schmerzhafte Genauigkeit der Wahrnehmung und die Lust am Spiel mit den Wörtern bestimmen die Spannweite ihrer Lyrik. Darüber hinaus haben diese Gedichte bei all ihrer Intelligenz sich den Sinn für das Leichte und das Heitere durchaus bewahrt.
Lesung und Gespräch mit Ursula Krechel
Moderation: Wolfram Malte Fues
Das Late Night Varieté präsentiert Sprachkunst, die in keine Schublade passt. Das neue, spartenübergreifende Format denkt die klassische Wasserglaslesung weiter und hat keine Angst, sie auf den Kopf zu stellen. Der Kunstraum Kaskadenkondensator wird zum Improvisationslabor: Drei LyrikerInnen treffen auf drei PerformerInnen, unbekannterweise. Gemeinsam erarbeiten sie ein Programm, das sie am Abend präsentieren. Eine waghalsige Kollaboration, welche die Grenzziehung zwischen den einzelnen Sparten aktiv hinterfragt und verschiebt. Im Anschluss gibt es Tanzmusik der Senhora das Vitrolas und Drinks an der Bar.
Lyrik und Performance mit Legion Seven, Tim Holland, Patrick Savolainen, Lysann König, Steven Schoch und Natascha Moschini.
Moderation: Simone Lappert
Eine Kooperation mit dem Kaskadenkondensator.
«Ich spreche über etwas, das es nicht gibt. Deswegen steht es mir frei alles oder nichts zu sagen»: Jedem Schreiben wohnt ein utopisches Moment inne. Schreibend entwerfen wir Welten. Gemeinsam denken wir über die Zukunft nach, um die Gegenwart zu verstehen. In der Schreibwerkstatt werden wir forschend schreiben und entdecken: Wie sieht die Welt von morgen aus? Und wie können wir darin leben?
Leitung: Tim Holland
Kursgebühr: CHF 98.—
Teilnehmende erhalten ermässigten Eintritt für die Veranstaltungen des Lyrikfestivals.
Information und Anmeldung unter www.vhsbb.ch
Volkshochschule beider Basel,
+41 61 269 86 66 vhsbb@unibas.ch
Eine Kooperation mit der Volkshochschule beider Basel.
Was macht aktuelle Lyrik aus? Welche Themen werden gegenwärtig dichterisch ‘besungen’? Wie arbeiten heutige Gedichte an und mit Worten, Begriffen und Sätzen? Wie positioniert die Lyrik sich in Diskursen? Wie verhält sie sich zur Tradition? Was ist überhaupt die Stellung von Dichtung in der Gegenwart? Diesen Fragen widmete sich ein literaturwissenschaftliches Seminar an der Universität Basel im letzten Semester. Mit den provisorischen Antworten, vor allem aber mit einem Haufen weiterer Fragen wagen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun ans Lyrikfestival. Dem Gespräch mit den Studierenden stellen sich Meret Gut und Raphael Urweider.
Mit Meret Gut & Raphael Urweider
Moderation: Studierende des Deutschen Seminars der Universität Basel
Eine Kooperation mit dem Deutschen Seminar der Universität Basel
Das Basler Lyrikfestival ist aus Treffen einer Gruppe von Basler LyrikerInnen entstanden, die sich in den 90er-Jahren regelmässig über die eigene Schreibarbeit austauschte. Auch heute gestaltet eine Gruppe von LyrikerInnen das Programm des Lyrikfestivals. Hier geben sie in einer gemütlichen Atmosphäre Einblick in ihre Arbeit.
Mit Ariane von Graffenried, Wolfram Malte Fues, Claudia Gabler, Alisha Stöcklin, Rudolf Bussmann, Simone Lappert.
Eintritt frei!
Katharina Schultens Stimme markiert einen Knotenpunkt im Stimmengewirr unserer Zeit. Ihre Texte zeugen von einer ungeheuren Sprachkraft, die gerade in ihrer schnörkellosen Gradlinigkeit ins Herz der Gegenwart trifft und damit auch einen Horizont des Zukünftigen öffnet. Sie erhält den Basler Lyrikpreis, weil sie es vermag, in einer höchst eigenständigen, authentischen Weise anzusprechen und poetisch zu verhandeln, was die Heutigen bewegt.
Laudatio: Alisha Stöcklin
Mit grosszügiger Unterstützung der GGG Basel
Eintritt frei!
Eine simple Idee – genial umgesetzt: Sprechen heisst bei OHNE ROLF Blättern. Die auf Plakate gedruckten knappen Sätze und das überraschende Geschehen zwischen den Zeilen sind umwerfend witzig, spannend und tiefsinnig. Zwei Blattländer machen sich auf, sprechen zu lernen, doch das Erlernen erweist sich als schwieriger als erhofft. In «Blattrand» halten uns OHNE ROLF den Spiegel unserer Kommunikationskultur vor. Beste Unterhaltung für alle Sinne. «Die originellste, sympathischste und abgedrehteste Mischung aus absurdem Theater und philosophischem Kabarett, die zurzeit auf deutschen Kleinkunstbühnen zu sehen ist.» (Bonner Rundschau)
Konzept & Spiel: Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg
Regie «Blattrand»: Dominique Müller
Die Digitalisierung durchdringt alle gesellschaftlichen Kontexte. Mit ihr geht eine nie dagewesene Bilderflut einher: Nachrichtenpolitik und Wissenstransfer sind von Bildern besonders stark geprägt, die Naturwissenschaften entwickeln immer neue bildgebende Verfahren. Die Frage nach der Macht der Bilder ist dringlicher denn je. Die Autor*innen diskutieren das Verhältnis von Bild und Text auf verschiedenen Ebenen: Der Text als Bild, das Bild aus Text, der Text in seinem Bezug auf Bilder, die unabhängig von ihm bestehen. Wie mächtig sind Bilder in der Lyrik der Gegenwart, welches Gewicht wird ihnen beigemessen? Wie kommen diese Bilder bei den Lesenden an?
Lesung und Gespräch mit Joceline Ziegler, Sabine Scho und Nico Bleutge
Moderation: Alisha Stöcklin
Ingrid Fichtner: «Als wäre ich auf hoher See»
Lesung und Gespräch.
Für ihren neuen Lyrikband „So gegenüber“ hat sich Ingrid Fichtner ans Fenster gesetzt. Sie beobachtet, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung abspielt, wie sich die Farben verändern, wie die Jahreszeiten wechseln. Auch die Welt kommt zu Besuch an diesem versteckten Ort – als Erinnerungen ans Meer, als alter Sagenstoff, als Himmelsbeobachtung. Ein eigenwilliges poetisches Format lässt Platz für Reflexionen und Betrachtungen, für Strenge und Beiläufigkeit und hält die Miniaturen in beschwingt rhythmischer Bewegung.
Moderation: Rudolf Bussmann
Ferdinand Schmatz: «im mund dann zu zeigen des auges gesang»
Lesung und Gespräch.
«der schreibende sucht nach wort- und bild- und klang-bezügen zu […] einem ich aus ichs.» So der Ge-Leit-Satz zu «das gehörte feuer. orphische skizzen.» Diese Ichs sind: Paolo Pasolini (orfeo), Joseph Schmidt (Jossale), Marilyn Monroe (Orphne). Wie wird der Schreibende diese drei Stimmen zu (s)einem Ich miteinander verbinden? Zu welcher Art orphischen Gesangs – zu der, die Tote aus dem Hades zurückholt? Zu der, die Tiere, Bäume, Felsen friedlich versammelt? Zu beiden in einem oder im Widerspruch?
Moderation: Wolfram Malte Fues
Meret Gut: «Einen Knochen tauschen wir»
Lesung und Gespräch.
Mit mikroskopischer Neugier und behutsamer Faszination fürs Flüchtige untersucht die studierte Molekularbiologin Meret Gut in ihrem Lyrikdebüt die Möglichkeiten der Sprache zwischen den Jahreszeiten, zwischen dem Lebendigen und dem Toten, dem Gelingen der Liebe und ihrem Scheitern, der schieren Übergrösse des Universums und den Bewegungen der kleinsten Käfer im Gras.
Moderation: Simone Lappert
Raphael Urweider: «ich generiere jagd»
Lesung und Gespräch.
In seinem neuen Gedichtband «Wildern» streift Raphael Urweider durch die Natur und ihre Erscheinungsbilder. Das lyrische Ich changiert, ist Jäger und Gejagtes, taucht in Grossstadtmoloche, kategorisiert, domestiziert, botanisiert, wird Wildwuchs. Urweiders poetische Verortungen sind dem Nahen gleichermassen zugewandt wie dem Fernen, der kleinen und der grossen Welt und fragen, wer Beute ist und wer ausgebeutet wird.
Moderation: Ariane von Graffenried